SHINING 3D unterstützt 3D Sierra Leone mit dem multifunktionalen Handheld 3D-Scanner EinScan Pro 2X Plus, um individuelle Beinprothesen für Patienten in dem westafrikanischen Land herzustellen. Wir schauen uns an, wie dieses Projekt ins Leben gerufen wurde und wie SHINING 3D ein Sponsor wurde, um das Leben vieler Menschen mit Hilfe moderner Technologie zu verändern.

Arbeit

Das Projekt von 3D Sierra Leone stützt sich auf 3 Hauptsäulen: Pflege, Forschung und Nachhaltigkeit. Lassen Sie uns herausfinden, wie diese Werte in die Praxis umgesetzt werden!

Pflege

In Sierra Leone gibt es viele Amputationen aufgrund komplexer Wunden, die durch Verkehrsunfälle, schwere Infektionen und die verspätete Einlieferung der Patienten ins Krankenhaus verursacht werden. Außerdem verloren viele Amputierte ihre Gliedmaßen aufgrund von Gewalttaten während des Bürgerkriegs (1991-2002). In Sierra Leone hat die überwiegende Mehrheit der Menschen immer noch keinen Zugang zu Prothesen, weil es an Wissen, Material, geschultem Personal und hohen Kosten mangelt. Infolgedessen fühlen sich die Menschen oft unvollständig, was zu Eifersucht, Unsicherheit und Depressionen führen kann. Es wird erwartet, dass eine Prothese es ihnen ermöglicht, sich in die Gesellschaft einzufügen und ihnen Selbstvertrauen zu geben. Der Zugang zum 3D-Druck, selbst in seiner einfachsten Form, kann ein nützliches und unverzichtbares Werkzeug für die Herstellung von lokal relevanten medizinischen Hilfsmitteln wie Zahnspangen, Schienen und Prothesen zu vernünftigen Kosten sein.

Forschung

In Zusammenarbeit mit dem Studiengang Technische Medizin an der Universität Twente und unter der Leitung des 3D-Labors am Radboud University Medical Centre wurde im Masanga Hospital in Sierra Leone ein 3D-Labor eingerichtet. Das 3D-Labor wird von niederländischen Studenten der technischen Medizin betrieben, die mit lokalen Physiotherapeuten und Prothesenspezialisten zusammenarbeiten. Bei Bedarf werden niederländische Spezialisten zur Beratung hinzugezogen. Durch den Wissensaustausch in den Bereichen Kultur, Medizin und Technik entsteht eine Partnerschaft, in der sowohl die niederländischen Praktikanten als auch die einheimische Bevölkerung voneinander lernen.

In Zukunft sollen auch Studenten aus Sierra Leone in das Projekt einbezogen werden, so dass es neben der Pflege auch zu einer Ausbildungsstätte für die lokale Bevölkerung wird.

Nachhaltigkeit

Damit ein Projekt wie dieses von alleine läuft, muss es nachhaltig gestaltet werden. Das bedeutet, dass die Prothesen für die lokale Bevölkerung erschwinglich sein müssen und das Projekt von der lokalen Bevölkerung selbst getragen werden kann. Um dies zu erreichen, muss der Herstellungsprozess der Prothesen so standardisiert und einfach wie möglich gestaltet werden. Darüber hinaus ist es wichtig, die Patienten auch in Zukunft zu beobachten, um Daten zu sammeln und die Nachhaltigkeit zu beweisen.

Methoden

Der Prozess der Entwicklung und Herstellung von maßgeschneiderten Prothesen für die Patienten in Sierra Leone entspricht genau der Philosophie von SHINING 3D: 3D-Digitalisierung – Intelligentes Design – 3D-Druck.

Die Herstellung einer 3D-gedruckten Prothese kann sehr schnell erfolgen. Es dauert etwa 20 Minuten, den Stumpf des Patienten zu scannen, einschließlich der Vorbereitung des Scanners und der klinischen Inspektion des Stumpfes. Dann kann mit Meshmixer in 30 Minuten ein Entwurf der Prothese erstellt werden. Das anschließende Drucken dauert zwischen 16 und 20 Stunden. Danach können die verschiedenen Prothesenteile angepasst werden. Die Füße werden vor Ort aus Holz hergestellt. Nach einer Reihe von Physiotherapiesitzungen wird ein ästhetischer Überzug angefertigt, damit die Prothese wie ein echtes Bein aussieht. Zum Schluss wird die Prothese mit XTC-3D in einer braunen Farbe lackiert.

Throy ist einer der Physiotherapeuten im Masanga-Krankenhaus. Er hat den Umgang mit dem Scanner EinScan Pro 2X Plus in kurzer Zeit gelernt.

In den physiotherapeutischen Sitzungen werden die Patienten im Umgang mit ihrer neuen Prothese geschult.

Fallbeispiele

Am 1. April 2020 veröffentlichte das American Journal of Tropical Medicine and Hygiene (Vol. 102, No. 4, Seiten 905-909) die Forschungsergebnisse des Projekts. Nach Zustimmung und Genehmigung der Betroffenen und ihrer Familien wurden auch vier Fälle des Projekts „3D Sierra Leone“ aufgenommen.

Fall 1: Vollarmprothese

In diesem Fall bietete der EinScan Pro 2X Plus Scanner eine große Hilfe für das Team. Durch das Scannen des linken und rechten Arms des Patienten haben die Mitarbeiter nicht nur die 3D-Daten des Schultergelenks des linken Arms erhalten, sondern der Konstrukteur war auch in der Lage, die Daten des intakten rechten Arms durch die Spiegelungsfunktion schnell mit dem linken Arm zu „verbinden“.

Die 3D-gedruckte Prothese wird hauptsächlich zu ästhetischen Zwecken eingesetzt, vor allem im öffentlichen Leben dient die Prothese als echter Vertrauensverstärker.

Fall 2: Armprothese

Fall 3: Armschienen zur Unterstützung der Heilung von verbrannten Kontrakturen

Die Kontrakturen dieses Kindes wurden verbrannt. Die Verbrennungen befanden sich um ein Gelenk herum. Wenn die Verbrennung zu heilen beginnt, zieht sich die Haut zusammen, was dazu führt, dass sich das Gelenk nicht mehr bewegen kann. Die Ärzte haben eine Hauttransplantation durchgeführt. Die Haut aus dem Bauch wurde in den Ellbogen eingesetzt, um mehr Bewegungsfreiheit zu ermöglichen. Nach der Operation ist es sehr wichtig, dass eine Schiene gegen die Kontraktur angelegt wird, da sich die Wunde sonst wieder zusammenzieht. Diese Operation in Kombination mit der Schiene sorgt dafür, dass das Kind den Arm wieder benutzen und ausstrecken kann.

Die oben gezeigte Schiene zur Narbenunterdrückung wird durch 3D-Scannen des Körpers des Patienten maßgefertigt und in 3D gedruckt, um den Behandlungsbereich anzupassen und die Wirkung der Hemmung und Ausrichtung des Narbenwachstums durch äußeren Druck zu erzielen.

Fall 4: Orthopädische Schiene

Dieser Junge leidet an Kyphoskoliose, einer abnormen seitlichen Krümmung der Wirbelsäule. Derzeit gibt es in Sierra Leone keine medizinischen Geräte oder Lösungen für Menschen mit dieser Erkrankung. Mit Hilfe von 3D-Scans und 3D-Drucken war es möglich, eine maßgefertigte Orthese herzustellen. In naher Zukunft wird dieser Patient weiter beobachtet werden, um seinen Heilungs- und Wachstumsprozess weiter zu unterstützen.

Wir sind stolz darauf zu sehen, wie das Team von 3D Sierra Leone unseren 3D-Scanner in seinen Arbeitsablauf integriert hat. Und wir freuen uns darauf, zu sehen, wie weitere Leben in Sierra Leone durch „Shining ideas“ verbessert werden.

Um mehr über 3D Sierra Leone zu erfahren, besuchen Sie: https://www.3dsierraleone.com/